Einen Skilift in voralpiner, nicht schneesicherer Region zu betreiben, ist für die Verantwortlichen weitaus mehr als ein Herzblut-Hobby. Christof Chapuis, Präsident der Genossenschaft zeigte, wieviele Ressourcen zur Verfügung stehen müssen: Personal, technisches Knowhow auf dem neusten Stand, Finanzen sowieso. Alles interessant, aber was hat es mit Heimatschutz zu tun? Viel: Es geht um die Themen Klima, Landschaft, Landwirtschaft, Technik, Technologie, Bauten, Sport und Sportgeschichte, Tourismus, Schule und Freizeit, auch Politik. Der Skilift steht auf der Kantonsgrenze zwischen Appenzell Ausserrhoden und Sankt Gallen. Vor jeder Investition müssen grundsätzliche Fragen gestellt und beantwortet werden. Notabene: Der Skilift Vögelinsegg ist im Schweizer Seilbahninventar als schützenswerte Anlage von nationaler Bedeutung eingestuft. (Mehr Details dazu finden Sie im untenstehenden Link.)
Die Wintersaison 2020/2021 war bekanntlich überraschend schneereich, man werde also einen Gewinn machen, sagte Chapuis. Aber das sei zu kurz gedacht, mit Blick auf eine längere Frist, also auf mehrere Winter, sehe alles anders aus. Der Betrieb bedinge logischerweise eine Zusammenarbeit von Genossenschaft, Gemeinde und Privaten, ohne dieses Zusammengehen hätte man die sanfte Sanierung von 2019/2020 nicht bewerkstelligen können; künstliche Beschneiung gehört nicht dazu, aber Nachtskifahren.
Wenige Skiliftnutzende denken wohl darüber nach, welche Überlegungen und Abklärungen hinter einem reibungs- und gefahrlosen Funktionieren selbst einer kurzen Anlage ohne topografische Herausforderungen stehen. Start ist auf 920 Metern über Meer in Appenzell Ausserrhoden, Abbügeln auf 1007 Höhenmetern auf sanktgallischem Kantonsgebiet.
Ein Spaziergang ab der Haltestelle Vögelinsgegg der Appenzeller Bahnen (Strecke St. Gallen-Trogen) hinauf zum Birt lohnt sich zu jeder Jahreszeit.